fbpx

„Offene Landschaft – Peisajul deschis” – Unter diesem Namen laufen unsere Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung zum Schutz der Kulturlandschaft, die im letzten Jahr ordentlich Fahrt aufgenommen haben. Als Hintergrundinformation muss man wissen, dass wir hier in Hosman von zwei Natura 2000 Schutzgebieten umgeben sind, die zum Ziel haben die besondere Artenvielfalt sowie die kleinbäuerliche Landwirtschaft – die für diese Vielfalt maßgeblich verantwortlich ist – sowie die Lebensräume der Wildtiere (v.a. Bär, Wolf und Luchs) zu erhalten.

Spätestens mit dem Beitritt Rumäniens zur EU wurde der Großteil wurde ein Großteil der landwirtschaftlichen Flächen von ausländischen Investoren aufgekauft und in im Harbachtal vor allem für die Zucht von Angusrindern in Wert gesetzt. Das bedeutet das die Weideflächen großflächig mit Elektrozäunen eingezäunt wurden und die noch kleinparzellierten Ackerflächen zunehmend zu großen Maismonokulturen für Futtersillage zusammengefasst wurden – ein Prozess der sich seither stetig ausdehnt. Die ehemals offene von den Dorfgemeinschaften gemeinschaftlich genutzten Kulturlandschaft verkommt seither mehr und mehr zu einem Monopol das von wenigen Großkonzernen für die Produktion für Rindfleisch für Europa genutzt wird.

In einem ersten Symposium zu dem wir verschiedene Experten eingeladen haben wurden gemeinsam Strategie entwickelt wie das komplexe Thema des Landgrabbings und der Landschaftszerstörung angegangen kann.

Darauf aufbauend haben wir folgende erste Schritte unternommen:

  • Wir haben Kamerafallen entlang der Zäune aufgestellt um einen Einblick in das Verhalten der Wildtiere entlang der Zäune zu erhalten. Wir alle waren sehr Überrascht und froh sogar einen Luchs in weniger als 2 Kilometer von Hosman entfernt auf der Kamera einzufangen. Aus diesen ersten Erkenntnissen wird nun im Herbst hoffentlich eine etwas größere und wissenschaftlich verwertbare Studie entstehen.
  • Da das Gebiet vor allem als Vogelschutzgebiet geschützt ist haben wir uns mit Experten der rumänischen Vogelschutzvereine getroffen und eine erste Einschätzung der möglichen schädlichen Auswirkungen schriftlich verfasst. Außerdem hat Joe im Frühjahr / Sommer eine Vogelkartierung durchgeführt die noch fertig ausgewertet werden muss.
  • Parallel freuen wir uns sehr, dass wir Professor Doru Banaduc und seine Studenten von der Lucian Blaga Universität in Sibiu dafür gewinnen konnten eine Wasserstudie, die die Belastung der Oberflächengewässer im Harbachtal unter die Lupe nimmt. Erste Ergebnisse sind gerade eingetroffen.
  • Um auch die soziale Dimension darzustellen, haben wir Interviews mit Kleinbauern, Schäfern und Ökotourismusbetrieben durchgeführt. Dabei haben uns auch 2 Studentinnen unterstützt die sich in ihren Masterarbeiten mit den Gemeinschaftsweiden und der Zukunft der kleinbäuerlichen Landwirtschaft auseinandersetzen.
  • Wir haben uns dann auch gefreut die Chance erhalten zu haben diese Themen im Rahmen des „Think forest“ Event auf einem Podium mit Experten und Politikern zu diskutieren und sind gespannt wie sich diese Kontakte und Diskussionen weiterentwickeln.